RTL-Show in der Kritik: Setzt das „Sommerhaus der Stars“ endlich ab! (2025)

Schluss, Aus, Ende: „Das Sommerhaus der Stars“ bei RTL muss abgesetzt werden. Sofort, am liebsten schon vor Beginn der neuen Staffel, die Mitte September gestartet ist, hätte RTL die Reißleine ziehen müssen und das Format gar nicht erst veröffentlichen dürfen. Die erneuten Ausraster, verbalen Attacken und daraus resultierenden Rauswürfe der „Stars“ sind ein Armutszeugnis für die Sendung und für RTL.

2016, als das erste „Sommerhaus der Stars“ gesendet wurde, war das Konzept noch nicht komplett auf Krawall gedreht Von Staffel zu Staffel ist aber das Konfliktpotenzial bei den Teilnehmern derart hoch, dass die gut zwei Stunden Sendung nur noch aus Zoff bestehen. Bisheriger Tiefpunkt – vor den neuerlichen Eklats in diesem und vergangenem Jahr – war mit Sicherheit die fünfte Staffel: als zunächst „Bachelor“-Teilnehmerin Georgina Fleur und ihr Verlobter Kubilay Özdemir das Haus vorzeitig verlassen mussten, nachdem Kubilay den ehemaligen „Bachelor“ Andrej Mangold angespuckt und attackiert hatte. Dazu noch die verbalen Angriffe von Mangold und den Youtubern Lisha und Lou gegen Eva Benetatou, die man schon fast als Mobbing bezeichnen konnte.

Immerhin: Mangold zeigte nach dem Eklat 2020 Reue, gab sich in folgenden TV-Shows etwas gemäßigter, weil er wusste, dass seine manipulierende Rolle im Sommerhaus gar nicht gut angekommen war.

Auch in diesem Jahr ist die Sendung einfach nur krawallig, Veganer und Fleischesser gehen aufeinander los, es wird nur gestritten über banale Dinge. Es gibt keine Streitschlichter, die sich in der Sendung dafür einsetzen, eine gemeinsame Lösung zu finden. Stattdessen verhärten sich die Fronten zwischen Tessa Bergmeier und ihrem Freund Jakob sowie allen anderen Kandidaten-Pärchen. Immerhin: Einen handfesten Streit wie im vergangenen Jahr gab es noch nicht. Damals flogen mit Gigi und Dana sowie Can und Walentina gleich zwei Pärchen aus dem Sommerhaus.

Es war richtig, dass RTL damals konsequent einschritt und beide Kandidaten samt Partnerin des Hauses verwies.

Die Prügelei sowie das ständige Gestreite zwischen Veganern und Fleischessern mag auf den ersten Blick unterhaltsam wirken, auf den zweiten Blick ist das, was seit Jahren im Sommerhaus passiert, nur noch Voyeurismus und Krawall-TV.

Die Probleme, die durch die Sendung und ihre Inhalte entstehen, sind erheblich. Zum einen werden die Grundregeln des Zusammenlebens im wahrsten Sinne mit Füßen getreten. Gemeinsam eine Lösung in Konflikten zu finden, ist im TV-Format nicht vorgesehen. Warum auch: Friede, Freude, Eierkuchen bringen ja keine Quote. Zudem vermitteln alle krawallbereiten „Promis“ ein fatales Bild, das vor allem der jungen Zielgruppe vermittelt wird. Nur noch Krawall, nur noch spucken, nur noch hauen, nur noch beleidigen - das ist keine Lösung, wandert aber durch solche Formate in die Kinderzimmer und auf die Smartphones. „Gutes Beispiel“ in diesem Jahr ist Alessia Herren, die in einer vernichtenden, pöbelnden Art und Weise ihre Kontrahentin Tessa beleidigt, bedroht und weitere körperliche Konsequenzen andeutet, „wenn hier keine Kameras wären“.

RTL schwimmt auf dieser Welle leider mit, indem der Sender mit den Sequenzen der massiven Streitereien für das „Sommerhaus“ trommelt. Dabei sollte für die Sendung nun wahrlich nicht mehr geworben werden. Das Format gehört in die TV-Mülltonne oder den Giftschrank – am besten nicht mehr rausholen, bitte.